Westfälische Zeitung vom 18.2.1956 (Artikel von Georg Marck)
„Tag für Tag werden nicht selten gerade körperlich gesunde und geistig begabte Menschen von Krampfanfällen befallen, welche die Einleitung eines unabsehbaren Krankheitsverlaufs darstellen, der die Betroffenen aus der wirtschaftlichen und sozialen Bahn schleudert und ihr Lebensglück vernichten kann […]. In der Bundesrepublik erteilte die Deutsche Forschungsgemeinschaft in Bad Godesberg Prof. Dr. Schorsch, dem leitenden Arzt der von-Bodelschwinghschen Anstalten in Bethel, den Auftrag, die Ursachen der Epilepsieerkrankung zu erforschen.
Die Betheler Anstalten, die weitaus größte Pflegestätte für epileptisch Erkrankte, haben unter Verwertung der von der Forschung erarbeiteten Erkenntnisse während der letzten 20 Jahre in der klinischen Behandlung dieser Menschen manche ermutigende Erfolge erreichen können. So gelang es mit den bisherigen Methoden, die unablässig verbessert wurden, 51 Prozent der Behandelten im Jahre 1955 so zu helfen, dass sie aus der Anstalt geheilt oder weitgehend gebessert wieder entlassen werden konnten, während es vor 20 Jahren nur 14 Prozent waren. […] Auf Anregung der Vorstände der vBA und mit Unterstützung des Ministerpräsidenten des Landes NW wurde deshalb die Gesellschaft für Epilepsieforschung e.V., Bethel bei Bielefeld, gegründet mit dem Ziel, die Ursachen der verschiedenen Erscheinungsformen der Epilepsie wissenschaftlich zu ergründen, die jeweils zweckmäßigen Behandlungsformen gegen die Krankheit zu entwickeln oder diese Entwicklung zu fördern, wie es u.a. in der Satzung der Gesellschaft heißt."